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Gut umwickelt: Bandagen, Tapes und Orthesen
Unsere beweglichen Scharniere lassen uns schreiben, stricken oder Purzelbäume schlagen. Sind sie verletzt oder nicht mehr ganz fit, brauchen sie allerdings Unterstützung. Erfahren Sie hier, welche Stabilisierungsmöglichkeiten es gibt.
Bänder zum Kleben: Tapes
Die langen Pflasterstreifen, die für Verbände mit sogenannten Tapes (auf Deutsch: Bänder) verwendet werden, sind unelastisch und auf der Rückseite mit einer Klebemasse beschichtet. „Taping“ wird häufig in der Sportmedizin verwendet, beispielsweise bei Überlastungen, bestimmten Sehnenproblemen oder Kapselreizungen. Die behandelten Gelenke oder Muskeln werden dabei nicht vollständig ruhig gestellt.
Ziel ist nur, bestimmte Bewegungen zu verhindern, die den Heilprozess verzögern oder verhindern würden. Zudem kommen Tapeverbände in vielen Sportarten zur Vorbeugung von Überbeanspruchung zum Einsatz.
Gut zu wissen!
Im Box-Sport müssen die Kämpfer laut Regelwerk Handbandagen tragen. Diese sollen die Knochen und Gelenke im Ring vor Verstauchungen und Brüchen schützen. Auch in anderen Kampfsportarten wie etwa Kickboxen ist das Tragen von Hand- und Fußbandagen weit verbreitet.
Straffe Überzieher: Bandagen
Während man den Tapeverband vom Arzt anlegen lassen sollte, eignen sich Bandagen auch zur schnellen Selbsttherapie, wenn man Gelenkprobleme hat. Welche Größe für die betroffene Region in Frage kommt, kann man zum Beispiel in der Apotheke erfahren.
Bandagen bestehen aus einem elastischen Material, das sich der Körperform anpasst. Weil sie das betroffene Gelenk ganz umschließen und eng anliegen, stabilisieren sie es. Gleichzeitig üben Bandagen leichten Druck aus. Das stimuliert die umliegende Muskulatur. Es findet sozusagen eine körpereigene Massage des Gewebes statt. Diese regt die Durchblutung und den Stoffwechsel an. Das wiederum lindert Schmerzen und lässt Schwellungen zurückgehen.
Bandagen sind auch ideal, um zu lernen, wie weit man das geschädigte Gelenk bewegen sollte. Das ist beispielsweise bei beginnender Arthrose (Gelenkabnutzung) oder rheumatischer Arthritis hilfreich.
Zwar sind Bandagen bis zu einem bestimmten Grad flexibel. Sie bietet aber an den Stellen Widerstand, an dem der Schutz vor zu starker Beanspruchung wichtig ist.
Es gibt Bandagen für Handgelenk, Ellenbogen, Knie und Fußgelenk. Man kann sie auch verwenden, ohne bereits Gelenkprobleme zu haben – zum Schutz der betreffenden Region. Das gilt nicht nur für Sportler. Kniebandagen etwa eignen sich auch gut für die Gartenarbeit, wenn man länger knien muss.
Feste Stützen: Orthesen
Im Vergleich zu Bandagen schränken Orthesen die Aktionsfreiheit stark ein. Manche dienen sogar zur völligen Ruhigstellung des jeweiligen Körperteils. Sie werden in der Regel vom Arzt verschrieben und vom Orthopädietechniker angepasst. Gefertigt sind sie aus deutlich festeren Materialien und sie haben oft zusätzlich Schienen, Stäbe oder Gurte.
Ihre Aufgabe: Gelenke vor „falschen“ Bewegungen schützen, die beispielsweise den Heilungsprozess unterbrechen würden. Es gibt auch Orthesen, die helfen, eine bestimmte Haltung einzunehmen und darin zu bleiben. Das kommt zum Beispiel bei Rückenproblemen im Lendenbereich vor. Wird der Rücken auf diese Weise entlastet, lindert das die Schmerzen und schützt davor, sich eine Fehlhaltung anzugewöhnen.